MENSCHEN, DIE AUF DINGE STARREN - Warum wir FAD gegründet haben

Einmal angenommen das Publikum ist nicht das Problem, sondern bereits der Versuch es zu lösen. Dann müsste man aufhören Events immer von den Dingen her zu planen und stattdessen beginnen Erlebnisse für Menschen zu entwerfen. Um‘s vorweg zu nehmen: Wir denken, dass die Annahme stimmt und wir schlagen vor ihr strategisch zu folgen, weil nichts hat mehr Kraft als Geschichten, die im Kopf des Publikums stattfinden.

Ab durch die Dinge

 

Die Sache mit den Dingen ist ja, dass sie es sind, die Events und Erlebnisse scheinbar am greifbarsten machen: Bühnen und ihre Ausstattungen sind beispielsweise in der Regel groß, beeindruckend, vor allem aber teuer und mit viel Arbeit verbunden. Genau dasselbe trifft auf Locations, Dekoration, Technik, ja in gewisser Weise sogar auf das Catering zu. Es ist mehr als verlockend Events an Dingen zu messen. Und daher auch naheliegend, dass diese Dinge oft der Ausgangspunkt bei der Konzeption und Planung von Events sind - bis hin zu dem Punkt, an dem diese Dinge Kraft ihrer Imposanz selbst zum Erlebnis werden (sollen). Angesichts der mit diesen Dingen verbundenen Kosten und Ressourcen ist die Aufmerksamkeit, die ihnen bei Konzeption und Planung zuteil wird, verständlich. Dieser Zugang ist nur leider nicht besonders zielführend. Eigentlich ist er sogar kontraproduktiv.

 

Echte Wirkung eines Events entsteht nicht auf Bühnen, nicht bei Buffets und auch nicht an der Bar (zumindest nicht, wenn sie nachhaltig sein soll). Das Wesentliche eines Events passiert im Kopf des Publikums: Wirkung entsteht, wenn Besucherinnen und Besucher eines Events etwas erleben, das in ihren Gedanken zu einer Geschichte wird in der sie selber eine Rolle spielen. Geschichten bestehen aber nicht aus Dingen. Geschichten bestehen aus Ideen. Ideen, bei denen etwas mit Dingen passiert, das Sinn ergibt. Anders formuliert: wichtiger als die Dinge selbst ist der Ablauf dieser Dinge.

 

Dinge haben keine Zeit, schlechterdings kosten sie einen nur zu viel davon

 

Wir haben FAD gegründet, weil wir an den Ablauf glauben. Weil es auf der Hand liegt, dass jedes Erlebnis davon bestimmt wird was wann passiert und dass Dinge erst dann wirklich einem Erlebnis dienen, wenn sie in den richtigen Zusammenhang gesetzt werden. Der Ablauf der Dinge macht nicht nur Gedanken zu einer Geschichte, der Ablauf der Dinge macht Ideen zu einem Erlebnis. Wer bei Events nicht in erster Linie in Abläufen denkt wird sich schwertun ein Erlebnis zu generieren - vor allem macht er sein Publikum zu einer Gruppe von Menschen, die eigentlich nur auf Dinge starren. Das können sie aber auch im Museum, dafür brauchen sie keinen Event. So verschwendet man Ressourcen, nicht zuletzt die wertvollsten von allen: Zeit, Aufmerksamkeit und Vorstellungskraft des Publikums. Jeder funktionierende Ablauf stellt also genau das ins Zentrum - sein Publikum. Oder einfacher: den Menschen, nicht Dinge.

 

Man kann das Storytelling nennen. Oder man kann es auch als Strategie bezeichnen. In Wahrheit aber muss man das eine immer auch als essentiellen Teil das anderen behandeln. Das ist es, was wir unter dem ABLAUF von DINGEN verstehen, und zwar auf allen Ebenen und zu jedem Zeitpunkt. Nur wer bereit ist jeden Schritt vom Wunsch zum Erlebnis - sei es nun Zielsetzung, Konzeption, kreative Gestaltung, Ausführungsplanung oder Umsetzung -  strategisch und narrativ zu betrachten, bekommt den Ablauf der Dinge, der ihn an sein Ziel bringt. Mit den Menschen auf seiner Seite - als Teil der Lösung, nicht des Problems. Und der Sicherheit, dass er etwas bewirken wird, indem er eine Idee zum Erlebnis macht.

 


QUELLEN:

Billy Wilder (1906-2002) war einer der prägenden Regisseure und Autoren des klassichen Hollywood-Kinos. In seinen 10 Geboten für Filmemacher steht neben diesem Ratschlag auch "Wenn du ein Problem mit dem Dritten Akt hast, liegt das wahre Problem im Ersten." Das gilt übrigens nicht nur für Drehbücher, es beschreibt auch ziemlich treffend jeden strategischen Ablauf.


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